Paloma Aguirre · Katrin Bäcker ·
Caty Forden · Álvaro Sendra González
Ausstellung: 29. Mai bis 8. Juni 2024
Der Berliner Kunstraum SOMOS lädt ein zur Gruppenausstellung Bewilderness, in der das Vertraute sonderbar und das Bizarre zu einem Tor zum Verständnis wird. Bewilderness vereint vier in Berlin lebende KünstlerInnen mit unterschiedlichem Hintergrund in einem fesselnden künstlerischen Dialog.
Die Arbeiten von Paloma Aguirre, Katrin Bäcker, Caty Forden und Álvaro Sendra González verbindet eine surreale und figurative Bildsprache, die eigentümliche, manchmal absurde Erzählungen und Szenarien hervorbringt.
BEWILDERNESS ALS ORT
Bewilderness – ein Begriff, der in vielfältiger Weise mit den Bildwelten der vier KünstlerInnen verknüpft ist – steht eigentlich für einen mentalen Zustand, eine Stimmung, für das Gefühl von Verwirrung, Fassungslosigkeit, Verblüffung, Erstaunen, Ratlosigkeit, Verzweiflung oder Verwunderung. Darüber hinaus verstehen die Künstlerinnen und Künstler „Bewilderness“ aber auch als einen Ort. Dies ist ein innerer Ort, dem sie in ihren Arbeiten Gestalt geben – in Landschaften, Wohnorten und urbanen oder metaphorischen Räumen. So bringt das Kunstwort „Bewilderness“, das sich aus „ bewilderment“ und „wilderness“ zusammensetzt, diese Verschmelzung von Stimmung und Ort perfekt auf den Punkt. Im Deutschen ist das Wortspiel mit „Wirrwarr“, aber auch mit „Verwirrspiel“ verknüpft – etwas, das in den Bildwelten der KünstlerInnen oft stattzufinden scheint.
RHIZOME UND SEDIMENTE
In ihren Werken rufen die vier KünstlerInnen Bewusstseinsschichten auf, die sich rhizomatisch entwickeln. Das heißt, sie greifen auf unterschiedliche, nicht-lineare und nicht-hierarchische Weise ineinander. Die Sedimente der inneren Welt, also Träume, Erinnerungen und Fantasien, überlagern und verbinden sich mit dem Realen. Neue Realitäten entstehten. Objekte, Menschen und Orte lösen sich aus ihrem Kontext, um sich in seltsamen und einzigartigen Konstellationen neu zusammenzusetzen. Das assoziative Spiel folgt einer inneren Logik. Diese wird der verwirrenden Komplexität des Lebens oft mehr gerecht als ein kohärentes Bild. Die Künstler laden den Betrachter ein, diese verschlungenen inneren Landschaften zu durchqueren. Sie fordern dazu auf, sich mit der inneren Wildnis zu konfrontieren und sie vielleicht zu umarmen.